Kann man von einem Relaunch sprechen? Oder handelt es sich um eine vollständige Wiederbelebung der Interessenvertretung in der Sonnenschutzbranche? Nach Jahren der relativen Zurückhaltung und - wenn wir ehrlich sind - einer gewissen Unsichtbarkeit scheint die VeRoFaLe (Vereniging Romazo Fabrikanten en Leveranciers), die vor 2,5 Jahren neu gegründet wurde, die Weichen gut gestellt zu haben. Zumindest sieht das der stellvertretende Vorsitzende Dennis Schoormans so. Mit ihm blicken wir auf das Jahr 2024 zurück, und in einem Jahr kann und wird er auch an einer Reihe von erklärten Zielen gemessen werden. "Wir müssen vor allem immer wieder benennen, wie es ist, wo wir sind und was passiert. Aber der Fokus liegt immer auf der Zukunft."
Wir haben dem sichtlich begeisterten Schoormans - im Alltag Geschäftsführer/Eigentümer von Schlappi Marquees - einige Fragen gestellt.
1
Die VeRoFaLe steht für das "kollektive Interesse". Aber was genau ist dieses kollektive Interesse?
Schoormans: "Wir wollen den Markt für alle Beteiligten in der Sonnenschutzkette erweitern. Ich denke, das ist ein klares Ziel. Das bedeutet also nicht nur, dass wir die Zahl der Mitglieder erhöhen wollen, sondern auch, dass wir ständig prüfen müssen, wie wir gemeinsame Herausforderungen angehen können, damit wir alle davon profitieren. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von großen europäischen Akteuren in der Sonnenschutzbranche, die in den Niederlanden sehr aktiv sind. Was uns betrifft, so sollten diese auch Mitglied unserer Organisation werden. In der Tat sind inzwischen einige Parteien beigetreten. Es ist also gut, mit allen zu beginnen und im Gespräch zu bleiben. Das habe ich bei der letzten Mitgliederversammlung gesehen, die wir im SunCircle organisiert haben. Auch dort wurde die Frage 'Was genau ist unsere Rolle?' diskutiert. Welche Entwicklungen im Markt - oder vielleicht auch in Gesetzen und Vorschriften - betreffen uns und wie gehen wir damit um? Es geht also zunächst einmal um gute Gespräche miteinander, bei denen man sich Gedanken machen kann. Für alle, die in der Branche tätig sind oder werden."
"Zum Beispiel sind wir uns inzwischen alle weitgehend einig, dass Sonnenschutz eigentlich kein Nebenprodukt mehr ist. Das ist auch auf unserem Branchentag sehr gut rübergekommen. Eine Beschattungsanlage ist ein wesentliches Produkt, mit dem man die Leute motivieren kann, die Klimaanlage herunterzudrehen. Wir sind also auch an der Kühlung beteiligt. Aber wir verbrauchen viel weniger CO2. Deshalb ist es unsere Herausforderung, dafür zu sorgen, dass das Thema 'Beschattung' viel früher und viel öfter schon standardmäßig in die Planung eines Hauses, eines Mehrfamilienhauses oder einer anderen Immobilie einbezogen wird. Wir sind ein Hauptprodukt."
2
Im vergangenen Sommer trat ein neues Kabinett sein Amt an. Es vertritt eine etwas andere Auffassung zu Aspekten wie der globalen Erwärmung und der Notwendigkeit, (viele) Maßnahmen umsetzen zu wollen. Was ist Ihre Meinung dazu?
"Nun... wir müssen erkennen, dass die Botschaft - wir sind kein Nebenprodukt, sondern ein Hauptprodukt - bei den politischen Entscheidungsträgern noch nicht gut ankommt. Sie sehen noch nicht die Dringlichkeit. Wir denken, dass wir dort mit unserer Lobbyarbeit ansetzen müssen. Und was wird unsere langfristige Vision sein? Beim letzten Treffen im SunCircle hatten wir einen inspirierenden Gastredner aus einer Lobbyfirma, der deutlich machte, dass eine gute Lobbyarbeit manchmal bis zu 10 Jahre dauert. Eine Lobby geht auch über mehrere Kabinettsperioden hinweg. Aber ja, sie kann nur erfolgreich sein, wenn man weiß, wie groß der Markt tatsächlich ist. Das werden wir jetzt erst einmal erforschen. Dazu haben wir eine Diplomarbeit für einen Studenten formuliert. Das Endziel? Unsere Geschichte muss dort landen, wo sie Wirkung zeigt."
3
Wie blicken Sie auf den im Frühjahr organisierten Branchentag in 't Spant in Bussum zurück?
"Ich habe ein gutes Gefühl. Für mich war Floris van Alkemade (ehemaliger Chief Government Architect, d. Red.) der inspirierendste Gastredner. Er verstand es, eine hervorragende branchenübergreifende Geschichte zu erzählen. Auch das von uns gewählte Konferenzformat hat uns gut gefallen. Ein Tag sollte anregen und informieren. Und ja, es gibt Punkte, die man verbessern kann. Ich denke, wir waren in den scharfen Diskussionen nicht immer aufmerksam. Wir hätten den Raum etwas mehr in Bewegung bringen müssen. Manchmal war es noch ein bisschen zu statisch. Und fair ist fair: Ich kann mir vorstellen, dass vor allem für den anwesenden Einzelhandel einige Präsentationen ein wenig weit hergeholt waren. Aber insgesamt sehe ich eine sehr gute Basis - wir haben auch ein gutes Feedback bekommen -, diese Veranstaltung alle zwei Jahre zu organisieren und den Kongress, den Branchentag, wirklich als Kickstart in die neue Saison zu sehen. Und wenn möglich, direkt vor dem Global Shading Day, um den Aufhänger für das Gespräch zu haben."
4
Woran können wir den Vorstand bis Ende 2025 messen?
"Wir wollen, dass sich 90% der Hersteller und Zulieferer uns angeschlossen haben. Wir sind jetzt bei etwa 70%. Wir streben also einen Mitgliederzuwachs an. Denn wenn man als Hersteller oder Lieferant professionell in der Branche konkurriert, tritt man bei. Reinier van de Berg, ehemaliger Wetterfrosch bei RTL und Moderator des Branchentages, hat sich ebenfalls bereit erklärt, als Botschafter für uns zu fungieren. Darüber hinaus hoffen wir, über die VeRoFaLe auch Menschen zu ermutigen, etwas für die Branche tun zu wollen, und was mich betrifft, werden wir bis 2025 mindestens ein ernsthaftes und relevantes Lobbytreffen mit politischen Entscheidungsträgern gehabt haben. In jedem Fall ist der rote Faden klar: Unsere Geschichte muss dort ankommen, wo sie Wirkung zeigt."